Marxistische Krisentheorie

Die Marxistische Krisentheorie, auch in Anlehnung an heutigen Sprachgebrauch Marxistische Konjunkturtheorie genannt, geht davon aus, dass eine kapitalistische Wirtschaft periodisch von Krisen heimgesucht wird, und versucht, diesen Krisenzyklus zu erklären.

Unterschieden werden zwei Krisentypen:

  1. Realisierungskrisen, die durch Disproportionalität zwischen den verschiedenen Produktionszweigen oder durch Unterkonsumtion entstehen,
  2. Krisen, die ursächlich auf Überakkumulation beruhen.

Letzterem Krisentypus liegt der (dialektische) Widerspruch zwischen Produktivkraftentfaltung und Kapitalverwertung zugrunde. Die Steigerung der Produktivkraft der Arbeit (Arbeitsproduktivität) erscheint widersprüchlich, weil sie gleichzeitig den Einsatz an Arbeitern zugunsten von Maschinen, also fixem Kapital vermindert:

„[Die Steigerung der Produktivkraft der Arbeit] erhöht den relativen Mehrwert nur dadurch, indem sie bei gegebenem Kapitaleinsatz den Arbeitseinsatz vermindert. Dadurch senkt sie die Profitrate und schafft eine Verwertungsschranke, die nur durch die Krise überwunden werden kann.“

Alfred Müller: Die Marxsche Konjunkturtheorie – Eine überakkumulationstheoretische Interpretation. Köln 2009, S. 51

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